Regelmäßig am 1. Dienstag jeden Monats treffen sich um 19.30 Uhr die Chronikfreunde im „Uns Huus“. Anekdoten der vergangenen Jahrhunderte, Genealogie unserer Vorfahren verbunden mit dem Sammeln alter Bilder stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Horstedt bedeutet Horstede: Wohnstätte des Horsa oder auch Stätte der Pferde und ist ein alter Wohnsitz, wie alte Funde beweisen. Eine Anzahl von Orten gleichen Namens sind im angelsächsischen Raum – Niedersachsen und England - auffindbar.
Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem „Huspenningregister“ von 1438.
Grabhügel und Einzelfunde aus der Endphase der Jungsteinzeit und aus der älteren Bronzezeit ( 1800 – 900 v. Chr. ) zeugen von einer frühen Besiedelung. Die Erschließung des Gemeindegebiets durch die bäuerliche Bevölkerung begann am Rand des Arlaudeltas von der Auenniederung aus. Die ständige Übernutzung der Eichen-Birken-Wälder der nährstoffarmen Geestböden durch Holzeinschlag und Waldbeweidung ermöglichte die Ausbreitung von Heide auf den ursprünglichen Waldstandorten. Auf den sandigen Böden entstand eine großräumige Heidelandschaft , die endgültig erst um die Jahrhundertwende kultiviert wurde. Insbesondere wegen des Bedarfs von Holz für den Deichbau wegen schwerer Sturmfluten ab dem 12. Jahrhundert ist der Wald verschwunden. Die so entstandenen Heideflächen wurden gern für die letzten Übernachtungen der Viehtriebe aus Jütland am Ochsenweg für den großen Markt in Husum genutzt.
Nach der Ausgabe einer Dorfchronik im Jahre 1994 wurden weitere interessante Ereignisse des Dorfes herausgefunden:
U.a.:
- 1792: Bau der ersten Umgehungsstraße des Landes im Dorf
- Fund von über 100 Goldgulden ( 1370 – 1450 ) – jetzt im Schloss Gottorf in Schleswig
- 1822: Erdbuch zur Verkoppelung
- 1874: 1. Katasterplan des Dorfgeländes
Von den Kriegen der vergangenen Jahrhunderte wurde auch Horstedt betroffen: Einquartierung von Soldaten, Plünderung und Seuchen waren die Folge.
Für die Chronikarbeitsgruppe: Lorenz ( Nonny ) Hansen
Horstedt liegt auf der Bredstedt-Husumer Geest. Eigentlich eine sandige Angelegenheit, aber im Untergrund findet sich bereits in geringer Tiefe eine dicke Schicht Geschiebemergel oder –lehm. Das zusammen mit dem flachen Relief lässt so manche Fläche bei anhaltendem Regen unter Wasser stehen.
Der von Natur aus magere, nährstoffarme Boden hat unseren Vorfahren nicht gerade gute landwirtschaftliche Bedingungen beschert. Große Bereiche unseres Gemeindegebietes waren noch Ende des 19. Jahrhunderts von ausgedehnten Heideflächen bestanden.
Aber immer schon wurden die Wasserläufe mit den angrenzenden, nährstoffreichen Überschwemmungsgebieten zur Besiedlung genutzt, so auch in Horstedt. Der Horstedter Bach, der irgendwo nordwestlich des Dorfes in die Arlaumündung hineinfloss, war ideal. Entlang des Baches entstanden die ersten Siedlungen außerhalb des Ortes (Heidacker, Sievertsburg,..). Der Ochsenweg führte von Dänemark bis nach Hamburg mitten durch Horstedt am Bach entlang.
Doch auch hier: jedes Ding hat gute und schlechte Seiten. So brachte zwar die regelmäßige Überschwemmung der Wiesen eine gute Nährstoffversorgung, aber zu bewirtschaften, z.B. für die Heugewinnung, waren diese Wiesen nur schlecht.
Daher hat man sich schon früh Gedanken gemacht über die Regulierung des Wasserhaushaltes der landwirtschaftlichen Flächen. Und mit dem Aufkommen der künstlichen Düngung war auch die Abhängigkeit von den mitgeführten Nährstoffen im Wasser nicht mehr da. So wurde der Bach, wie viele andere auch, ausgebaut, d.h. vertieft, begradigt und brachte schneller das Wasser vom Land.
Mit der Bewirtschaftung der Flächen war man nun viel weniger abhängig vom Wetter.
Man begann die mageren Heiden zu kultivieren und entschied sich den wenigstens geringfügig Kalk enthaltenden Unterboden auszugraben und auf die Felder zu bringen.
Davon zeugen noch heute einige übriggebliebene Mergelkuhlen, die auch in den Bezeichnungen für Straßen Eingang gefunden haben (Lehmkuhlenweg).
Damit der sandige Boden bei der Beackerung nicht wegflog und im Zuge der Verkoppelung im 18. Jahrhundert, wurden Wälle aufgeschüttet und bepflanzt. Es entstanden unsere heute noch zahlreichen Knicks. Allerdings war der Boden zum Teil so sandig, dass Bäume hier nicht Fuß fassen konnten. Daher haben wir auf unserer sandigen Geest noch viele Wälle, die eigentlich ein Degradationsstadium der Heidevegetation darstellen.
Aber weder Natur noch die Nutzung durch den Menschen bleiben auf einem ganz bestimmten Entwicklungsstand stehen. Ob es sich nun um eine Flächenvergrößerung aufgrund des erforderlichen Maschineneinsatzes in der Landwirtschaft oder um die Entwicklung von Pflanzengemeinschaften von dem kahlen Rohboden bis zum Wald („natürliche Sukzession“) handelt. Auch die neueste Entwicklung in der Landwirtschaft, die Energiegewinnung (Windenergie, Biogas, Solarenergie,)wird noch mehr Auswirkungen auf die Landschaft haben.
Der Wandel in unserer Landschaft ist nicht zu übersehen.

Horstedt – unser Dorf - hat derzeit etwa 828 Einwohner (Stand Ende 2022) und dieses mit steigender Tendenz.
Wir freuen uns, dass unsere Gemeinde bei allen Bevölkerungsschichten so beliebt ist. Die in den zurückliegenden Jahren ausgewiesenen Baugrundstücke in den Neubaugebieten konnten zügig an Interessierte verkauft werden.
Horstedt hat eine Vielzahl von Vereinen und Gruppen, die ein attraktives und abwechslungsreiches Programm für alle Altersgruppen anbieten. Details dazu können auf unserer Homepage der Rubrik „Vereine und Verbände“ entnommen werden. Die Vereine und Gruppen, vor allen Dingen den dort ehrenamtlich tätigen Personen, ist es mit zu verdanken, dass das Gemeinwesen in unserem Ort so intakt ist. Dafür sei ihnen auch an dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ ausgesprochen.
In unserer Gemeinde sind eine ganze Reihe von Gewerbebetrieben und landwirtschaftlichen Betrieben ansässig. Sie bieten einer Vielzahl von Menschen hier vor Ort Arbeitsplätze an und sorgen damit auch dafür, dass unser Dorf so beliebt ist. Wer sich für die Firmen interessiert, findet auf unserer Homepage eine Übersicht der hier ansässigen Betriebe.
Unsere Grundschule, die wir zusammen mit den Gemeinde Arlewatt und Olderup betreiben, wird derzeit von etwa 70 Schülerinnen und Schülern besucht. Wir sind sehr daran interessiert, die Schule zu erhalten, um dem Motto „kurze Beine – kurze Wege“ nachzukommen.
Auch wenn wir vor Ort nicht alle notwendigen Einrichtungen für eine Nahversorgung unterhalten, so haben wir durch die direkte Nähe zum Husumer Gewerbegebiet und zu unserer Nachbargemeinde Hattstedt ausreichend Möglichkeiten, die Bedarfe abzudecken.
In unserem Gemeindehaus „Uns Huus“ bieten wir Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Schulungen an. Daneben haben wir hier das Feuerwehrgerätehaus und unser Löschfahrzeug integriert. Wer die Räumlichkeiten nutzen möchte, kann sich gerne an die Gemeindevertretung wenden.
